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Freitag, 10. Juni 2011

19 Minuten

Hmmm... Ich hab heute ein Buch zuende gelesen und ich dachte ich muss da dringend mal was zu sagen.

Also das Buch heißt "19 Minuten" und ist von einer amerikanischen Autorin, die ich sehr schätze und bewundere, da sie ausgesprochen gute Bücher über sehr pikante themen schreibt, immer mega ausführlich recherchiert, die besten unerwarteten Enden der Welt schafft und ein Ass im Gefühle und innere Sichten verdeutlichen ist. Jodi Picoult.
Der Roman ist aus der "Erwachseneneabteilung" (:D) unserer Bücherei, was ich verstehen kann, da das thema sehr ernst und detailreich bechrieben ist. Nicht unbedingt für Jugendliche gegeignet die bis dato nur wischi waschi kussi kussi bücher gelesen haben. (Ja. Ich weiß. Mal wieder eine sehr treffende beschreibung :D Ach was solls. Regt die vorstellungskraft an :p)
Das Buch handelt von einem Amoklauf an einer Highschool in einer amerikanischen Kleinstadt, die bis dato noch keine größerern Verbrechen als Ladendiebstahl kannte.
Das Ereignis trifft sie alle sehr unvorbereitet und stürzt die ganze stadt in tiefe erschütterung.
Die gesamte Geschichte wird aus ähm ich glaube ungefähr sechs verschiedenene Sichtweisen geschildert. Es gibt deshalb auch keine richtige Hauptperson, da alle ihren eigenen wichtigen Teil zur story beitragen.

Peter: Der Amokläufer, der seit Beginn seiner Schulzeit von den seinen Mitschülern gemobbt und fertig gemacht wurde. Psychisch sowie physisch. Mit der begründung "Die haben angefangen" stürmt er am 6. März 2007 seine Schule, erschießt 10 menschen und verletzt weitere 19.

Josie: Eine freundin von peter aus kindertagen, die sich aber inzwiscehn von ihm distanziert hat und sich zu den "coolen" hochgearbeitet hat. Peter ist in sie verliebt. Josie heißt es nicht gut, was ihre "freunde" mit Peter machen, hat aber Angst um ihren Status und unternimmt nichts dagegen. Sie wird nicht von Peter angeschossen wird aber dennoch sehr stark in die Geschichte verstrickt.

Alex: Josies Mutter und zugleich Richterin in dem Fall. Sie versucht den ganzen Roman über eine Bindung zu ihrer Tochter herzustellen. Da sie realisiert dass sie ihre Karriere fast noch mehr liebt als ihre Tochter. Sie distanziert sich irgendwann von dem Fall um für ihre tochter da sein zu können.

Patrick: Der Haupt ähm, officer?! :D der kleinen Stadt, der mit dem fall beauftragt wird und diesen auch sehr ernst nimmt. Er wird von den Ereignissen sehr mitgenommen und kämpft hart für eine verurteilung des Täters. Er baut im Laufe des Romans eine sehr enge beziehung zu Josie auf und verliebt sich zudem auch noch in Ihre mutter.

Jordan: Er ist Peters strafverteidiger und obwohl er seine tat verurteilt setzt er alles daran einen freispruch für seinen mandaten zu erlangen. Er beschäftigt sich viel mit peteres psyche und scheint teilweise dahinter zu kommen was für ein mensch peter wirklich ist. Jordan hat eine Frau (selena) und zwei Söhne. Selena spielt zudem eine nebenrolle im buch.

Lacy: Peters Mutter, die tief getroffen von den taten ihres sohnes ist und sich schwere vorwürfe macht. Sie zerbricht fast an ihrer trauer zudem sie vor einem jahr schon einen sohn verloren hat. Sie hält das ganze Buch über zu Peter und auch wenn sie seine tat weder gut heißt noch akzeptiert, versteht sie seine beweggründe im laufe des Romans. Ehe sie sich mit Alex zerstritt waren die beiden beste freundinnen. Dieses beziehung baut sich im laufe des buches langsam wieder auf. Ihr Ehemann Lewis spielt ebenfalls eine Nebenrolle.

Sooo... Ich hoffe das waren alle wichtigen Characktere und ich hoffe auch ich hab nicht zuviel verraten ;)

Was ich zu dem Buch denke ist schwierig zu sagen aber ich sags trotzdem, weil das eigentlich der Hauptgrund für diesen Blogeintrag ist.
Also wie ich schon erwähnt habe ist es ein sehr ernstes und schwerwiegendes thema aber ich denke dennoch dass Jodi Picoult es außerordentlich gut geschafft hat die verschiedenen sichtweisen darzustellen. Die trauernden Eltern, die überarbeiteten Polizisten, die Ankläger und Verteidiger und alle anderen beteiligten.
Und auch wenn ich es absololut inakzeptabel (eh was ein wort :D) finde mit einer Pistole in die schule zu kommen und zum teil unschuldige und unbeteiligte menschen zu töten, kann ich Peters Beweggründe ebenfalls sehr gut nachvollziehen. Das Außmaß in dem Peter hier fertig gemacht wird ist schon nicht mehr im bereich des normalen für eine highschool (wobei ich es sowieso schon schrecklich genung finde dass es auf heuteigen schulen völlig "normal" ist ander fertig zu machen weil die was weiß ich... dick sind, eine brille tragen oder sich anders anziehen als alle anderen). Auch finde ich es völlig unmöglich dass Peters Ansprechpartner (lehrer, eltern etc) sich nicht näher um die sache gkümmert haben. Ich weiß aus eigener erfahrung dass man als eltern machmal machtlos ist, was solche situationen angeht, aber in dem außmaß was in dieser geschichte geschildert ist, hätte ich als mutter meinen sohen schon langst von der schule genommen und wäre umgezogen. Das kann ich echt nicht nachvollziehen, da das massaker dadurch ganz einfach verhindert hätte werden können. Aber ein Kind mit solchen problemen nicht richtig ernst zu nehmen oder sogar zu ignorieren finde ich absolut takt- und verabtwortungslos!
Mobbing generell finde ich einfach nur scheiße. Punkt! Warum sollte nicht jeder sein können wie er will? Wo ist da die indivudualität hin?! Ich selber lauf bloß in röhrenjeans rum und nehm ne unhängetasche mit zur schule weil ich es muss! Das hat schon irgendwie was schreckliches, dass man seine eigene persönlichkeit unterdrücken muss und sich damit schlecht fühlt nur damit man sich nicht NOCH schlechter fühlt weil man ausgeschlossen und fertig gemacht wird! Ich würde gerne jeden tag barfuß laufen, ich würde gerne jeden tag laut singen wo auch immer ich bin, ich würde gerne einfach so in bunten hippie klamotten durch die gegen tanzen. Aber die gesellschaft hindert mich daran. Es ist schrecklich dass menschen bloß durch die anerkennung durch andere exestieren können. Und ich finde diesen kritikpunkt zeigt das buch sehr gut auf. Zwar nicht direkt in dem maße wie ich es geschildert habe, aber dennoch schwingt unterschwellig der schrei nach individualität, freier meinung und gegenseitiger akzeptanz mit. Denn was hat Peter getan, dass andere dazu veranlasst hat ihn so zu demütigen?! Nichts! Eine brille tragen und sensibel statt prollig zu sein ist kein grund!!
Ich wünsche mir für alle noch folgenden generationen dass es iregendwann mal jemand schafft die welt umzukrempeln. Irgendwo irgendwann irgendjemand. Denn ich geben zu dass ich nicht die courage dazu hätte. Und das macht mich traurig. But I can't help it^^

Tut mir den Gefallen und denkt draüber nach. Oder lest das Buch. Oder am besten beides (:
Und vielleicht rotzt ihr montag in der schule dem kleinen, schmächtigen bücherleser nicht mehr vor die füße. Oder der ihr haltet der dicken tuba spielerin aus dem orchester zur abwechslung mal die tür auf.

In diesem Sinne
Auf und davon
Lisa

Ps: Hier der Link zu dem Buch bei Amazon. Vielleicht fällt mir später ja nochwas ein was ich dazu sagen könnte. http://www.amazon.de/Neunzehn-Minuten-Roman-Jodi-Picoult/dp/3492253989/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1307727350&sr=8-1

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