Freitag, 9. Mai 2014
Ironie.
Es ist schon komisch. Dienstagabend wollte ich unbedingt schlafen gehen, weil ich hoffte, dann von dir zu träumen. Mittwochabend hatte ich Angst schlafen zu gehen, weil ich wusste, ich würde dann von dir träumen.
Wie sich die Welt innerhalb eines Tages auf den Kopf stellen kann.
Wie sich die Welt innerhalb eines Tages auf den Kopf stellen kann.
Und wir stoßen an, auf den Sommer, der unserer hätte werden können.
Perspektivlos dümpel ich durch mein Leben.
Eine Flaute. Kein Land in Sicht
Ertränke die langen Wochenenden in Langeweile und Tränen.
Ein Ozean. Tief, endlos und dunkel.
Schreibe hundert Sms, von denen keine jemals abgeschickt werden wird.
Eine Flaschenpost. Niemand wird sie lesen.
Lasse die Tage in Arbeit versinken, nur um nicht denken zu müssen.
Ein Loch. Das geflickt werden muss.
Suche nach alternativen Beschäftigungen.
Ein Schiff. Das nicht untergehen darf.
Weiß nichts mit mir anzufangen.
Ein Seemann. Der seinen Kompass verlor.
Zwischen "Vermiss mich nicht" und "Vermiss mich ein bisschen"
Und immer wenn ich deine gut gelaunte Fresse sehe, könnte ich reinschlagen.
Dich durch deinen Lieblingsclub gehen sehe. Der einmal unserer war.
Und immer wenn ich dein blödes Lachen höre, könnte ich kotzen.
Dich mit deinen Freunden reden höre. Die einmal unsere waren.
Wie lange hast du mich vermisst? Hm, wie lange hast du gebraucht um über mich hinwegzukommen? Eine Stunde? Zwei? Mit Sicherheit nicht länger.
Als ich leergeweint auf dem kalten Fußboden saß, was hast du da gemacht? Mit deinen Freunden gekifft? Fernsehen geguckt? Schon die Nächste gevögelt? Mit Sicherheit nichts cooles.
Am Anfang ist man tot.
Von Innen.
Dann nur noch leer.
Dann denkt man, man sei schon darüber hinweg.
Für ein paar glückliche Tage.
Und dann versteht man.
Versteht, dass es immer noch weh tut.
Viel mehr als am Anfang.
Und man weint.
Viel mehr, als man jemals gedacht hätte.
Am Ende ist man still.
Für immer.
Wir hätten richtig gute Freunde sein können. Und das ist das Behindertste an der ganzen Sache. Du hast mir meinen besten Freund weg genommen. Scheiß auf Beziehung. Das ganze Geknutsche und Händchenhalten ist mir egal. Was mir wichtig war, warst du.
All' das würd ich dir sagen, wenn du mir was bedeuten würdest. Tust du nicht. Ich lieb' dich nicht und es ist gut wie es ist.
___
Gefühlsmatsch mit Songzitaten von Heisskalt und Kraftklub.
Dich durch deinen Lieblingsclub gehen sehe. Der einmal unserer war.
Und immer wenn ich dein blödes Lachen höre, könnte ich kotzen.
Dich mit deinen Freunden reden höre. Die einmal unsere waren.
Wie lange hast du mich vermisst? Hm, wie lange hast du gebraucht um über mich hinwegzukommen? Eine Stunde? Zwei? Mit Sicherheit nicht länger.
Als ich leergeweint auf dem kalten Fußboden saß, was hast du da gemacht? Mit deinen Freunden gekifft? Fernsehen geguckt? Schon die Nächste gevögelt? Mit Sicherheit nichts cooles.
Am Anfang ist man tot.
Von Innen.
Dann nur noch leer.
Dann denkt man, man sei schon darüber hinweg.
Für ein paar glückliche Tage.
Und dann versteht man.
Versteht, dass es immer noch weh tut.
Viel mehr als am Anfang.
Und man weint.
Viel mehr, als man jemals gedacht hätte.
Am Ende ist man still.
Für immer.
Wir hätten richtig gute Freunde sein können. Und das ist das Behindertste an der ganzen Sache. Du hast mir meinen besten Freund weg genommen. Scheiß auf Beziehung. Das ganze Geknutsche und Händchenhalten ist mir egal. Was mir wichtig war, warst du.
All' das würd ich dir sagen, wenn du mir was bedeuten würdest. Tust du nicht. Ich lieb' dich nicht und es ist gut wie es ist.
___
Gefühlsmatsch mit Songzitaten von Heisskalt und Kraftklub.
Montag, 5. Mai 2014
Das Teleskop
Meine Mutter
rief mich zum Essen. Oder zum Spülmaschine ausräumen. Vielleicht auch zum
Wäsche aufhängen. Ich hatte keine Ahnung. Sie rief halt irgendwas, aber das
interessierte mich nicht sonderlich. Die Tür hatte
ich abgeschlossen, obwohl ich wusste, dass sie keine Lust haben würde, zwei
Treppen hoch zu steigen, nur um mich nach unten zu bekommen. Ich konnte mir
meiner Ruhe sicher sein.
Ich nahm mein
Teleskop wieder zur Hand, von dem ich mich kurz abgewandt hatte, um zu
lauschen, ob sie nicht doch hoch kommen würde. Tat sie nicht.
Ich hatte das
Teleskop von meinem Vater bekommen, als er ausgezogen war. Mit der
Versprechung, dass wir immer noch die Sterne zusammen vom Himmel holen könnten,
auch wenn er jetzt bei Sabine lebte. Inzwischen war ich elf Jahre älter und
hatte noch immer keinen einzigen Stern.
Aber ich
hatte eine andere, definitiv ergiebigere, Verwendung für das Teleskop gefunden.
Ich blickte
also erneut durch das Objektiv, stellte es scharf und dann sah ich sie. Sie saß
am Schreibtisch vor ihrem Laptop und spielte mit ihren Haaren. Dabei bewegte
sie rhythmisch den Kopf, so als ob sie Musik hören würde. Ich beobachtete sie.
Ab und an warf sie den Kopf in den Nacken und lachte. Ich fragte mich mit wem
sie schrieb, der sie so zum lachen brachte. Ich wurde eifersüchtig.
Ein Blick auf
die Uhr sagte mir dass es halb elf war. Ich hatte also noch eine halbe stunde
Zeit.
Also schloss
ich die Tür auf und trabte die Treppe hinunter, um, was auch immer meine Mutter
mir aufgetragen hatte, zu erledigen.
Pünktlich um
elf war ich zurück und stellte mich wieder vor mein Teleskop. Meiner Mutter
hatte ich Gute Nacht gesagt und sie in der Annahme gelassen ich würde vom
heutigen Training tot müde ins Bett fallen.
Die Tür
schloss ich trotzdem ab.
Ich richtete
das Teleskop aus, um an dem störenden Baum auf der anderen Straßenseite
vorbeischauen zu können und blickte dann hindurch.
Sie klappte
gerade ihren Laptop zu und schloss nun ebenfalls ihre Zimmertür.
Dann fing sie
an sich ihr Shirt über den Kopf zu ziehen. Sie trug denselben BH wie gestern.
Den roten. Als sie begann sich die Jeans aufzuknöpfen glitt meine Hand
automatisch in meine Hose.
Als sie nur
noch in Unterwäsche da stand, ging sie zum Spiegel und betrachtete sich darin.
Ich liebte sie dafür, dass der Spiegel zum Fenster ausgerichtet war.
Ihre Musik
lief noch und als sie sich den BH auszog begann ich im Rhythmus ihrer
Bewegungen zu massieren. Es fühlte sich gut an. Besser als am Vorabend. Da
hatte sie keine Musik laufen.
Sie langte zu
ihrem Bett hinüber und striff sich das viel zu große Oberteil über den Kopf.
Sollte wohl so was wie ein Nachthemd darstellen. Ich mochte es nicht.
Kaum hatte
sie den Raum verlassen war der Zauber erloschen. In meinem Kopf schien nur noch
leise ihre Musik nachzuhallen.
Ich wartete.
Zehn Minuten später erschien sie wieder im Raum. Sie löschte das Licht und ließ
das Rollo herunter.
Ende der
Show.
Ich zog mir
die Hose aus und versteckte meine feuchte Boxershorts unterm Bett. Dort stieß
ich gegen die der letzten Tage. Ich musste sie dringend irgendwie unauffällig
waschen, sonst konnte ich mir demnächst die rosa Unterhosen meiner Mutter
ausleihen.
Am nächsten
morgen klingelte mein Wecker um halb sechs und ich baute mein Teleskop auf.
Pünktlich um sechs ging drüben ihr Rollo hoch. Ich sah, wie sie sich, zerzaust
wie sie war, ein Handtuch aus ihrem Schrank nahm und aus dem Zimmer tapste. Die
Tür ließ sie offen stehen.
Jetzt hieß es
hoffen. Und warten. Aber vor allem hoffen.
Als sie
wieder kam trug sie die schwarze Jeans vom Vortag und ein blass lila Top mit
grauer Strickjacke darüber. Sie hatte sich im Bad angezogen. Ich hasste die
Wintermonate.
Frustriert
stellte ich das Teleskop an die Wand und ging meinerseits ins Badezimmer.
Nach der
Schule kam Basti mit zu mir. Es hatte Pizza zu Mittag gegeben und meine Laune
hatte sich gebessert. Wir kickten den ganzen Nachmittag draußen auf der Wiese hinterm Haus und als wir uns abends
unseren Lieblingshorrorfilm ansahen, hatte ich ganz vergessen wie spät es war.
Ein
flüchtiger, mehr zufälliger Blick auf die Uhr ließ mich hochschrecken. Meine
Augen huschten fahrig zum Teleskop, zum Fenster und wieder zurück zum Teleskop.
Basti legte
den Kop schief und schaute mich an: „Was geht’n mit dir?“ fragte er und lachte.
In meinem Kopf ratterten die Gedanken. Ich wollte sie sehen. Ich musste sie
sehen. Und Basti war schließlich mein bester Freund, oder?! Also fasste ich
einen Entschluss und fing an das Teleskop aufzubauen.
„Was machste
denn jetzt?!“ fragte Basti genervt. „Auf Sterne glotzen hab ich jetzt echt
keinen Bock. Such dir ne Perle und mach das mit der.“
„Ich muss dir
was zeigen“, sagte ich nur und stellte das Objektiv scharf.
Da war sie.
Sie saß vor
ihrem Laptop, wie jeden Abend, und ich konnte ihre Finger erkennen, die eifrig
über die Tastatur huschten.
Es waren
wunderschöne Finger. Kleine dünne, mit violett lackierten Nägeln. In meinen
Gedanken saß sie auf mir und ihre wunderschönen Finger glitten meinen
Oberkörper hinab. Ich seufzte.
„Alter!“
Bastis Stimme riss mich aus meinen Gedanken. In meiner Hose konnte man schon
jetzt eine deutliche Wölbung erkennen. Ich verschränkte die Beine.
Basti trat
näher und ich überließ ihm das Teleskop.
„Wow. Ist das
die Neue von Gegenüber?! Krass! Alter, alter sie zieht sich aus! Wow guck dir
das an! Die zieht sich echt aus!“ Ich stieß Batsi beiseite. Das war meine Show.
Angespannt presste ich mein Auge vor das Objektiv um ja nichts zu verpassen.
Ihr Oberteil lag schon auf dem Boden. Heute trug sie den weißen BH mit dem
winzigen Schmetterling an der Seite. Den hatte ich am liebsten.
Jetzt öffnete
sie ihren BH und ließ ihn ebenfalls auf den Boden fallen. Nur in Jeans stand
sie da und betrachtete sich im Spiegel. Versonnen kaute sie auf einer
Haarsträhne herum während sie ihre Brüste betastete. Alles in und an mir
kribbelte. Noch nicht jetzt, betete ich. Noch nicht jetzt.
Neben mir
begann Basti zu drängeln. Die Wölbung in meiner Hose war jetzt nicht mehr zu
verdecken. Ich tastete mit den Händen nach meinem alten Piratenfernglas aus
Kindertagen und warf es in die Richtung in der ich Basti vermutete. Mein Blick
war immer noch wie festgeklebt durch das Teleskop gerichtet.
Langsam
begann sie nun ihre Jeans aus zu ziehen. Ab und an hielt sie inne und
betrachtete sich. Meine Hand hatte
inzwischen, ohne dass ich es bemerkt hatte ihren Weg in meine Hose gefunden.
Sie stand nun
nur noch in Unterhose vorm Spiegel und begann sich die Haare zu bürsten. Lange
dunkelblonde Locken flogen durch die Gegend als sie diese ausschüttelte. Dabei
fiel ihr die Bürste runter und sie musste sich vor beugen, um sie aufzuheben.
Basti kam
zuerst.
Ich hörte ihn
neben mir stöhnen. Seine Hand war ebenfalls nicht mehr da, wo sie hingehörte
und er war wie wild am rubbeln.
Plötzlich ekelte ich mich. Ich ließ das Teleskop los und stieß Basti heftig
gegen die Schulter. „Lass den Scheiß man! Sie ist kein Porno!“ Basti guckte
mich schräg an, noch ganz vernebelt, und entgegnete: „Du bespannst sie doch regelmäßig. Nicht ich.“ Das war zu viel. Ich
war kein Spanner.
„Verpiss
dich!“ Ich hörte mich brüllen und wusste doch nicht, dass ich es war.
Drei Minuten
später konnte ich Basti durch mein Teleskop auf der Straße nach Hause laufen
sehen. Er blickte nach oben und hielt mir seinen ausgestreckten Mittelfinger
mitten vor die Linse.
Ich glaube
ich hasste ihn.
Das Teleskop
baute ich ohne einen weitern Blick
hindurch ab.
Der Wecker
klingelte wieder um halb sechs. Ich wollte ihn am Vorabend ausgestellt haben,
hatte es dann aber wieder vergessen. Ich schwang die Beine aus dem Bett, blieb
dann aber ratlos auf der Bettkante sitzen.
Für manche
waren es Zigaretten, für andere Alkohol oder Drogen. Na ja und für mich…
Und außerdem
war ich eh schon wach. Ich begann mein Teleskop aufzubauen, aber ich fühlte
mich nur halb so gut wie sonst dabei.
Doch als ich
von Gegenüber das Geräusch eines Rollladens vernahm, presste ich mein Auge so
schnell gegen das Objektiv, dass es wehtat.
Heute trug
sie ein figurbetontes hell blaues Nachthemd in dem ihre Kurven wunderbar zur
Geltung kamen. Sie stieg auf ihren Drehstuhl um sich ein Handtuch aus dem
Schrank zu hohlen. Und als sie sich streckte zeichnete sich deutlich ihr
Hintern durch den dünnen Stoff ab.
Ich bereute
nichts.
Doch
plötzlich fing der Stuhl an zu rollen und rutschte ruckartig nach hinten. Sie
kippelte, griff nach der Schrankkante, verfehlte sie nur um Millimeter und
stürzte vom Stuhl.
Ich hielt den
Atem an. Ich wartete darauf, dass ihr strubbeliger Blondschopf wieder in meinem
Blickfeld auftauchte. Ich presste mein Auge an das Objektiv und wartete.
Meine Hand
war das erste Mal seit Wochen nicht in meiner Hose, wenn ich durchs Teleskop
schaute. Nervös kaute ich auf meinen Fingernägeln herum.
Warum zum
Teufel stand sie nicht wieder auf? Vielleicht war sie aufs Bett gefallen und
einfach wieder eingeschlafen. Oder ich hatte nicht bemerkt wie sie aus dem
Zimmer gekrabbelt war weil sie keine Lust hatte aufzustehen. Oder vielleicht
hatte ich geblinzelt.
Ich hatte
Angst.
Kamen Spanner
in den Knast obwohl sie damit vielleicht ein Leben gerettet haben?!
Aber ich war
ja kein Spanner.
Also ging ich
duschen.
Das Teleskop
ließ ich stehen.
Als ich nach
der Schule nach Hause kam war ich nervös. Ich wollte direkt hoch in mein Zimmer
ans Teleskop. Doch meine Mutter hielt mich auf.
„Hast du es
schon gehört? Das Mädchen von gegenüber ist heute Morgen gestürzt. Als ihre
Eltern sie gefunden und den Krankenwagen gerufen haben war es schon zu spät.
Ist das nicht schrecklich? Versprich mir, dass du dich niemals auf Drehstühle
stellst. Ja Schatz?!“
Ich murmelte
irgendwas und rannte dann die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich brauchte nur
einen Blick durch das Teleskop werfen, um die Situation zu erfassen.
Ihr Rollo war
heruntergelassen. Sie ließ ihr Rollo sonst tagsüber nie runter.
Ich stellte
das Teleskop zur Seite. Hockte mich hin und griff unters Bett.
Als
ich meine Boxershorts im Waschbecken wusch, war das Wasser salzig.__________________________________
Hab 'ne alte Geschichte von mir wieder gefunden. Was sagt ihr dazu? Hab mich ein bisschen vor mir selbst erschreckt als ichs gelesen habe.
Sonntag, 4. Mai 2014
Wie geht es dir?
Ich denke nicht mehr oft an dich.
Höchstens einmal pro Woche.
Höchstens einmal pro Woche.
Ich habe auch nicht mehr das Bedürfnis dir zu schreiben.
Jedenfalls nicht immer.
Als du dich bei mir gemeldet hast, habe ich mich auch nicht gefreut.
Ich war bloß total aufgeregt.
Nur wenn ich an deiner Straße vorbei fahre,
denke ich noch an dich und frage mich,
was du wohl grade machst.
Und ob du spürst, dass ich da bin.
Wie geht es dir?
Abonnieren
Posts (Atom)