Ich sitze auf der Fensterbank und starre auf mein Handy. Die Beine lasse ich aus dem Fenster baumeln. Auf der Straße fahren die Autos vorbei. Manchmal schaut mich einer der Autofahrer dämlich an. Dann zeige ich ihm meinen Mittelfinger. Die Sonne scheint und es fühlt sich gar nicht an wie Anfang Februar. Im Haus gegenüber streckt ein Kind seinen Kopf aus dem Fenster. "Wann gehen wir in den Zoo?" ruft es seiner Mutter zu, die unten vor der Haustür steht und sich mit der Nachbarin unterhält. 'Scheiß Zoo' denke ich. 'Alles Tierquälerei.' Und dann wünschte ich, ich wäre wieder acht und wüsste das nicht, weil Zoos eigentlich cool sind. 'Scheiß Älterwerden' denke ich und 'Scheiß Liebeskummer. Ich hab keinen um diesen ganzen Erwachsenenkram gebeten.' Ich habe große Lust einfach vom Fensterbrett zu rutschen und mich auf die Straße zu stürzen. 'Scheiß Erdgeschosswohnung' denke ich. 'Nichtmal vernünftig umbringen kann man sich hier.'
Die Mutter und das Kind auf der anderen Straßenseite sind verschwunden. Sie packen jetzt ihre Rucksäcke mit Keksen und Milchbrötchen und Trinkpäckchen und stinkenden Bifis voll und fahren dann in den scheiß Zoo. Ich bin so verzweifelt, dass ich sie am liebsten fragen würde, ob sie mich mitnehmen. Aber ich trage 'ne Jogginghose und hab' Pickel im Gesicht. Ich geh heute nirgends mehr hin. Deswegen sitze ich auch in meinem Fenster und nicht unten am Rhein. Bloß nicht unter Leute kommen. 'Scheiß Clerasil' denke ich, 'Alles Lüge. Bringt eh nichts' und schiebe mir das gefühlt tausendste Stück Schokolade an diesem Tag in den Mund. Aus der Wohnung über mir ertönt laut "Viva Colonia". 'Scheiß Karneval' stöhne ich und halte mir die Ohren zu. Ich vergrabe das Gesicht in den Händen und habe das unbändige Verlangen zu Schreien.
'Fick dich' denke ich und schaue auf mein Handy. Das WhatsApp Symbol funkelt mich hämisch an. "Keine neuen Nachrichten". 'Fick dich' denke ich wieder und werfe mein Handy quer durchs Zimmer Richtung Bett. 'Du merkst es ja nichtmal, wenn ich dich ignoriere.' Klatsch. Das Handy hat mein Bett um gut einen halben Meter verfehlt und ist mit dem Display auf dem hässlichen PVC Boden gelandet. 'Schrödingers Handy' denke ich. 'Ich weiß erst, ob es kaputt ist oder nicht, wenn ich nachgesehen habe.' Und dann fange ich an zu Heulen. Sitze in der warmen Februarsonne auf der Fensterbank meiner Einzimmerwohnung und heule wie ein kleines Mädchen.
'Ich wünschte ich hätte Bier' denke ich. 'Und Kippen. Dann könnte ich jetzt richtig schön asozial sein und das würde dich aufregen.' Schniefend wische ich mir den Rotz am Ärmel meines grauen Schlabberpullis ab. 'Aber du bist ja so damit beschäftigt unabhängig zu sein, du würdest es nichtmal mitkriegen.'
Mein Handy hat immer noch keinen Ton von sich gegeben. 'Scheiß Schrödinger' denke ich. Ein Autofahrer hält an der Ampel vor meinem Fenster und glubscht mich an. 'Scheißkerl' denke ich und strecke ihm meinen Mittelfinger entgegen. Er erwidert die Geste und braust davon. 'Scheiß Karma' denke ich. 'Ich hoffe du baust 'nen Unfall und verreckst dabei.' Und dann schäme ich mich, weil man sowas nicht denken darf.
Ich schließe die Augen und drehe meinen Kopf in Richtung Sonne. Die warmen Strahlen trocknen die hellen Tränenspuren auf meinem Gesicht. Die Vögel zwitschern. Der Himmel ist blau, keine Wolke zu sehen. Die sind alle in meinem Kopf. 'Scheiß gutes Wetter' denke ich. Von Fern hört man das Rauschen der Autobahn.
Plötzlich brummt mein Handy. Wie elektrisiert reiße ich die Augen auf. 'Nein ich werde nicht nachschauen. Ich ignoriere dich grade und das sollst du mitkriegen' denke ich während ich auch schon eilig von der Fensterbank klettere. Als ich das Handy aufhebe zittern meine Finger. Ich gehe zurück zur Fensterbank und lehne mich mit der Hüfte dagegen. Die Sonne wärmt meinen Nacken. 'Na gut ich werde die Sms lesen aber antworten werde ich nicht' denke ich während ich das kleine Telefonhörersymbol anklicke. Schweigend starre ich deine Nachricht einige Minuten an. Schließlich tippe ich "Ich dich auch" und drücke auf "Senden". 'Scheiß Liebe' denke ich und muss lächeln.
Die Geschichtensammlerin
Mittwoch, 18. Februar 2015
Freitag, 28. November 2014
Die Philosophie des Glücks
"Ich frage mich, wo wir sein werden wenn wir 33 sind", sagte er und kickte gedankenverloren einen Stein in den Fluss. "33? Wieso ausgerechnet 33?" Ich musste lachen. "Weiß nicht", er grinste, "ist 'ne Schnapszahl. Und ich mag Schnaps." "Idiot" lachte ich und bückte mich um eine Muschel aufzuheben. Schweigend gingen wir weiter am Ufer entlang. Aber es ist kein gutes Schweigen. Ich merkte,dass er mit sich rang. Nach einigen Minuten brach er die Stille: "Nein mal ernsthaft jetzt. Was glaubst du, was dann ist? Wie wird es sein? Wie werden wir sein?" Ich seufzte."Woher soll ich das denn jetzt schon wissen? Das ist noch so lange hin." -"Aber mal angenommen.. Ich meine denk doch mal ehrlich drüber nach. Wo siehst du dich? Wo stehst du dann im Leben?" Er wirkte verzweifelt und ich merkte, dass es ihm wirklich wichtig war. "Okay" antwortete ich. "Lass mich kurz nachdenken. Dreiunddreißig.." Ich ließ mir das Wort im Mund zergehen, versuchte mir vorzustellen, wo ich leben werde, was ich arbeiten werde, wie ich aussehen werde. Hat man mit 33 schon Falten? "Ich denke" begann ich langsam "ich werde auf jeden Fall mein Studium beendet und einen festen Job gefunden haben. Ich habe einen festen, langfristigen Partner oder sogar Ehemann und wer weiß vielleicht habe ich auch ein Kind. Oder zwei oder drei oder dreiunddreißig!" Ich grinste, wollte ihn aufheitern aber ihm war nicht nach blöden Witzen zumute. "Ist es das was du willst? Ein Kind in diese Welt setzen? In diese Welt, die sich die Menschheit grade mehr und mehr selber zerstört? Gut uns wird es, wenn wir Glück haben, vielleicht nicht mehr betreffen, aber die Generation nach uns definitiv." Ich schaute ihn an. "Was meinst du damit?" "Na sieh doch mal: was glaubst du wie lange werden die Ölreserven des Planeten noch reichen? Oder Seen mit Trinkwasser. Wie lange wird es dauern, bis alle leer gepumpt wurden? Das sind keine unedlich verfügbaren Ressourcen. Das ist alles endlich! Und was glaubst du, was dann passiert? Kriege werden ausbrechen. Dann geht es nicht mehr um so banale Dinge wie Religion oder die Erweiterung eines Reiches. Dann geht es ums Horten von Lebensmitteln, ums nackte Überleben." Er warf verzeifelt die Hände in die Luft. "Das ist alles vorhersehbar. Früher oder später wird es so kommen, glaub mir. Und es wird eher früher als später eintreffen. Wer weiß vielleicht sind wir im höheren Alter sogar schon selber davon betroffen." Ich musste schlucken, unterbrach ihn jedoch nicht. "Und in diese Welt würdest du ein Kind setzen wollen? Ein unschuldiges kleines Kind, das nichts für all den Scheiß kann, den ihm frühere Generationen eingebrockt haben und des es jetzt ausbaden darf? Allen Kindern, die in den nächsten zwanzig Jahren geboren werden ist es quasi jetzt schon vorherbestimmt in einem der Wasser- oder Ölkriege einen grausamen Tod zu sterben. Ganz gleich ob als Soldat im brutalen Kampf oder an den schrecklichen Folgen des Hungers, der dann herrschen wird." Er war so aufgebracht. All' diese verstörenden Verschwörungstheorien, die da irgendwo in seinem Kopf herumschwirrten und jetzt an die Oberfläche drangen und dazu noch erschreckend realistisch klangen, machten ihm Angst. Ich blieb stehen. "Mir macht das auch Angst und ich bin mir dieser möglichen Tatsache durchaus bewusst, aber muss man denn alles direkt so schwarz sehen? Er ging noch einige Schritte ohne mich weiter, drehte sich aber schließlich doch zu mir um, so dass wir uns gegenüber standen. "Okay mal angenommen, es kommt nicht alles so tragisch, wie ich es befürchte, würde ich trotzdem kein Kind in diese Welt setzen wollen." "Wieso nicht" entgegenete ich. -"Weil die Welt und die Menschen, die auf ihr Leben auch jetzt schon schlimm genug ist. Es gibt auch jetzt schon genug Kriege, Unterdrückung, Menschenverfolgung, Folter, Seuchen und was weiß ich nicht alles. Und das wird sich definitiv auch nicht ändern oder bessern in den nächsten Jahren; das kannst selbst du nicht behaupten..." Er wirkte so unglaublich niedergeschlagen; ich ging einen Schritt auf ihn zu.
"Komm" sage ich und nehme seine Hand. "Lass mich dir etwas zeigen." Wir stapfen das Ufer hinauf, hin zu einem kleinen Spielplatz der versteckt hinter den Bäumen liegt. "Wir schaukeln jetzt" bestimme ich und ziehe ihn in Richtung Klettergerüst. "Und was soll das bringen" murrt er verdrossen und stapft missmutig durch den leicht feuchten Sand hinter mir her. "Wirst du schon sehen" sage ich und lächel ihn an. Kaum dass wir auf den Schaukeln sitzen, fange ich auch schon an zu Schwingen. "So hoch wie du kannst" rufe ich laut und lege mich ins Zeug. Der Ehrgeiz hat ihn gepackt und nun beginnnt auch er sich angestrengt vor und zurück zu schaukeln. Immer höher und höher. Die Kalte Novemberluft beißt im Gesicht, aber ich will noch mehr. "Schneller! Höher" kreische ich ausgelassen und ruder wild mit den Beinen. Er lacht. Da gleich hab ichs. "Es gibt einen Punkt" rufe ich ihm über den rauschenden Wind hinweg zu "an dem die Ketten der Schaukel nicht mehr straff gespannt sind, weil du zu hoch geschaukelt bist. Das ist der Höchste Punkt den du erreichen kannst. Und wenn du diesen einen Punkt erreicht hast, dann hält dich nichts mehr verstehst du? Du sitzt zwar auf dem Schaukelbrett und hälst dich an den Ketten fest, aber dadurch, dass sie nicht mehr straff gespannt sind fühlt es sich so an, als würdest du völlig frei schweben. Du bist schwerelos. Du fliegst!" Ich jauchze als ich nocheinmal kräftig schwung hole und das Adrenalin durch meinen Körper rauscht als sich die Ketten lockern und ich von nichts gehalten der Sonne entgegen schwinge. Ich schließe, die Augen, als ich für den nächsten Kick Schwung hole. Nur entfernt höre ich sein Lachen neben mir. Auch er hat jetzt den Punkt erreicht und fliegt. Wir schaukeln und Lachen und Kreischen und Jauchzen mit jedem Mal, das uns die Schaukel in Richtung Himmel katapultiert und uns für eine winzige kostbare Sekunde Freiheit schenkt.
Langsam lassen wir uns ausschaukeln und kommen schließlich mit roten Wangen, zerzausten Haaren und leuchtenden Augen nebeneinander zum Stehen. Ich schaue ihn an und lächele. "Siehst du: das ist pures Glück. Und ja du hast Recht, auf dieser Welt gibt es so viel Schlechtes und soviel Unglück aber ich glaube fest daran, dass alles Schöne und Gute, was diese Welt eben auch zu bieten hat, das Schlechte um ein vielfaches überwiegt." Ich stehe auf. "Wenn uns etwas nicht gefällt sind wir diejenigen, die es verändern müssen, wir sind die, die die Theorie vom Glück und nicht vom Unglück weiterverbreiten müssen und wir sind es auch, die Kinder in eben diese Welt setzen müssen, um sie zu einem besseren Ort zu machen.
Er lächelt und drückt mich an sich. "Elende Optimistin du."
Ich weiß, dass ich ihn nicht überzeugt habe, aber er hat verstanden und das ist das Wichtigste. Der nur aus Verständnis können neue Sichtweisen erwachsen
Schweigend gehen wir zurück zum Fluss. Aber dieses Mal, ist es ein gutes Schweigen.
"Komm" sage ich und nehme seine Hand. "Lass mich dir etwas zeigen." Wir stapfen das Ufer hinauf, hin zu einem kleinen Spielplatz der versteckt hinter den Bäumen liegt. "Wir schaukeln jetzt" bestimme ich und ziehe ihn in Richtung Klettergerüst. "Und was soll das bringen" murrt er verdrossen und stapft missmutig durch den leicht feuchten Sand hinter mir her. "Wirst du schon sehen" sage ich und lächel ihn an. Kaum dass wir auf den Schaukeln sitzen, fange ich auch schon an zu Schwingen. "So hoch wie du kannst" rufe ich laut und lege mich ins Zeug. Der Ehrgeiz hat ihn gepackt und nun beginnnt auch er sich angestrengt vor und zurück zu schaukeln. Immer höher und höher. Die Kalte Novemberluft beißt im Gesicht, aber ich will noch mehr. "Schneller! Höher" kreische ich ausgelassen und ruder wild mit den Beinen. Er lacht. Da gleich hab ichs. "Es gibt einen Punkt" rufe ich ihm über den rauschenden Wind hinweg zu "an dem die Ketten der Schaukel nicht mehr straff gespannt sind, weil du zu hoch geschaukelt bist. Das ist der Höchste Punkt den du erreichen kannst. Und wenn du diesen einen Punkt erreicht hast, dann hält dich nichts mehr verstehst du? Du sitzt zwar auf dem Schaukelbrett und hälst dich an den Ketten fest, aber dadurch, dass sie nicht mehr straff gespannt sind fühlt es sich so an, als würdest du völlig frei schweben. Du bist schwerelos. Du fliegst!" Ich jauchze als ich nocheinmal kräftig schwung hole und das Adrenalin durch meinen Körper rauscht als sich die Ketten lockern und ich von nichts gehalten der Sonne entgegen schwinge. Ich schließe, die Augen, als ich für den nächsten Kick Schwung hole. Nur entfernt höre ich sein Lachen neben mir. Auch er hat jetzt den Punkt erreicht und fliegt. Wir schaukeln und Lachen und Kreischen und Jauchzen mit jedem Mal, das uns die Schaukel in Richtung Himmel katapultiert und uns für eine winzige kostbare Sekunde Freiheit schenkt.
Langsam lassen wir uns ausschaukeln und kommen schließlich mit roten Wangen, zerzausten Haaren und leuchtenden Augen nebeneinander zum Stehen. Ich schaue ihn an und lächele. "Siehst du: das ist pures Glück. Und ja du hast Recht, auf dieser Welt gibt es so viel Schlechtes und soviel Unglück aber ich glaube fest daran, dass alles Schöne und Gute, was diese Welt eben auch zu bieten hat, das Schlechte um ein vielfaches überwiegt." Ich stehe auf. "Wenn uns etwas nicht gefällt sind wir diejenigen, die es verändern müssen, wir sind die, die die Theorie vom Glück und nicht vom Unglück weiterverbreiten müssen und wir sind es auch, die Kinder in eben diese Welt setzen müssen, um sie zu einem besseren Ort zu machen.
Er lächelt und drückt mich an sich. "Elende Optimistin du."
Ich weiß, dass ich ihn nicht überzeugt habe, aber er hat verstanden und das ist das Wichtigste. Der nur aus Verständnis können neue Sichtweisen erwachsen
Schweigend gehen wir zurück zum Fluss. Aber dieses Mal, ist es ein gutes Schweigen.
Sonntag, 9. November 2014
Hobbys. -oder- Wenn deine Lieblingsbeschäftigung das pure Sein ist.
Was kannst du. Eigentlich?
Fragt sie.
Was machst du. Eigentlich?
Fragt er?
Was magst du. Eigentlich?
Fragt sie.
Was tust du. Eigentlich?
Fragt er.
Ich singeIchtanzeIchjoggeIchschwimmeIchfilmeIchzeichneIchskateIchkoche.
Antwortet ihr.
IchträumeIchdenkeIchfühleIchsucheIchfindeIchatmeIchliebeIchlache. Ich bin.
Antworte ich.
Das ist doch nichts richtiges.
Irgendwas musst du doch machen.
Ich. lebe.
Fragt sie.
Was machst du. Eigentlich?
Fragt er?
Was magst du. Eigentlich?
Fragt sie.
Was tust du. Eigentlich?
Fragt er.
Ich singeIchtanzeIchjoggeIchschwimmeIchfilmeIchzeichneIchskateIchkoche.
Antwortet ihr.
IchträumeIchdenkeIchfühleIchsucheIchfindeIchatmeIchliebeIchlache. Ich bin.
Antworte ich.
Das ist doch nichts richtiges.
Irgendwas musst du doch machen.
Ich. lebe.
Donnerstag, 6. November 2014
Heimweg.
Ich schaue. Durch mich hindurch.
Und sehe. Mich.
Zwei verschmierte Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Jeden Tag sitze ich hier und beobachte. Mich.
Durch zwei verschmierte Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Fettige Fingerabdrücke und farblose Frostspuren spiegeln. Mich.
Linie 18 bis nach. Bonn. Bis nach. Zuhause?
Quatsch.
Nur zwei verschmierte Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Die vorgeben. Zu wissen wer. Ich bin.
Das bin ich. Nicht.
Bin ich. Das?
Sieh mich an! Scheibe.
Zwei Gesichter. In zwei verschmierten Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Wer bin ich?
Wo bin ich?
Linie 18 bis nach. Köln. Bis nach Zuhause.
Und sehe. Mich.
Zwei verschmierte Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Jeden Tag sitze ich hier und beobachte. Mich.
Durch zwei verschmierte Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Fettige Fingerabdrücke und farblose Frostspuren spiegeln. Mich.
Linie 18 bis nach. Bonn. Bis nach. Zuhause?
Quatsch.
Nur zwei verschmierte Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Die vorgeben. Zu wissen wer. Ich bin.
Das bin ich. Nicht.
Bin ich. Das?
Sieh mich an! Scheibe.
Zwei Gesichter. In zwei verschmierten Plexiglasscheiben. Vor mir. In der Straßenbahn.
Wer bin ich?
Wo bin ich?
Linie 18 bis nach. Köln. Bis nach Zuhause.
Donnerstag, 28. August 2014
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